Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Persönliche Assistenten für den Alltag

Von Tobias Lemser · 2016

Ob unterwegs, in der Uni oder in den eigenen vier Wänden – so selbstständig und selbstbestimmt wie möglich zu leben, ist den meisten Erblindeten oder Menschen mit Sehbehinderung ein großes Bedürfnis. Doch ohne ausgeklügelte technische Lösungen geht es nicht. Was können die kleinen Helfer und welche Einrichtungsdetails sind besonders sinnvoll, um sich zu Hause sicher zu fühlen?

Ein Mann hält eine Lupe vor sein Smartphone, um besser lesen zu können. Thema: Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte

Für Blinde oder Sehbehinderte steckt der Alltag voller Tücken und Gefahren: Wie spät ist es? Wie finde ich das richtige Programm an der Waschmaschine? Was steht auf dem Handout des Professors? Ist der Herd tatsächlich aus? Alles Dinge, die mit guter Sehkraft einfach zu bewerkstelligen sind. Für Menschen, die ihr Augenlicht weitestgehend verloren haben oder völlig blind sind, können viele alltägliche Dinge schnell zur großen Herausforderung werden – müssen sie aber nicht.

Hilfsmittel für Blinde und Sehbehinderte: Von sprechenden Weckern und Schwallkanten

Auch wenn Betroffene unzählige Kniffe und Tricks auf Lager haben, den Alltag „unfallfrei“ zu meistern, wer selbstbestimmt leben möchte, sollte den Wohnraum barrierefrei und individuell anpassen. Mitunter reichen da schon kleine Helfer, wie ein sprechender Funk-Wecker mit integrierter Countdown-Funktion – als Tagesstarter für viele bereits unentbehrlich. Ebenso nützlich, um leichter von Zimmer zu Zimmer zu kommen, sind zum Beispiel Bodenbeläge mit wechselnder Oberflächenstruktur. Pluspunkt: Durch die hohe Rutschfestigkeit leisten sie im Bad eine hohe Sicherheit. Und in der Küche? Auch hier können Wasserpfützen die Rutschgefahr erhöhen. Um Stürze und Kurzschlüsse zu vermeiden, bietet der Markt Arbeitsplatten mit Schwallkante. Sie verhindert, dass Wasser auf den Boden läuft.

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2014

Mit Hightech-Geräten ein Auge auf alles haben

Im Kommen sind technische Geräte wie Waschmaschinen mit kontrastreichen Fronten ohne blendende Anzeigen und Beschriftungen, was Menschen mit starken Sehbehinderungen zugutekommt. Und nicht nur das: Wird die Bedienungsanleitung zum Hindernis, gibt es portable Bildschirmlesegeräte mit Vorlesefunktion. Diese können jeden Text bis zu 70-fach vergrößern und bei Bedarf in Sprache umwandeln und vorlesen. Dieses Technik-Gadget erleichtert, genauso wie spezielle Aufnahmegeräte, auch ungemein den Alltag in Schule oder Universität sowie am Arbeitsplatz. Wer noch mehr Hightech im Zuhause möchte, ist mit Ambient Assisted Living-Lösungen gut beraten. Sie können unter anderem optische in akustische Warn-Signale umwandeln und beinhalten Bewegungsmelder, die den Rhythmus eines Bewohners kennen. Hält sich dieser etwa nachts ungewohnt lange im Bad auf, meldet sich automatisch der telefonische Wachdienst. Das Portfolio an technischen Finessen ist groß, ständig kommen Neuheiten oder verbesserte Produkte hinzu. Die nächste große Errungenschaft wäre, für Touchscreens blindenfreundliche Lösungen zu finden. 

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