Glaukomvorsorge

Früherkennung schützt vor Langzeitschäden

Von Tobias Lemser · 2016

Schwarz-weiß-Profilansicht eines Mannes mit Irokesenschnitt und Brille. Thema: Glaukomvorsorge

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, zählt zu den gefährlichsten Augenerkrankungen. Ziel einer Therapie ist es, das noch verbliebene Sehvermögen zu erhalten und die drohende vollständige Erblindung zu verhindern. Wie entsteht die Erkrankung? Welche Symptome deuten auf einen Grünen Star hin? Welche Behandlungsmethoden sind erfolgversprechend?

Allein die Vorstellung, im Laufe des Lebens das Augenlicht zu verlieren, ist mehr als beklemmend. Zwar sind die Bedenken zumeist unbegründet, treffen kann es dennoch jeden – insbesondere diejenigen, die an einem Glaukom erkranken und dieses unbehandelt lassen. Deutschlandweit leidet rund eine Million Menschen darunter. Vor allem ältere Menschen, Kurzsichtige und Menschen mit erhöhtem Augeninnendruck haben ein gesteigertes Risiko.

Glaukomvorsorge: Rasche Diagnose rettet Sehleistung

Das Tückische: Das Glaukom kommt unbemerkt, die Erkrankung verläuft schleichend. Während in einem frühen Stadium die Sehkraft am Augenrand schwindet, werden später die Gesichtsfeldausfälle ebenso im Zentrum deutlich – dann wiegt die Schädigung des Sehnervs bereits schwer und ist irreparabel. Deshalb ist eine rechtzeitige Diagnose besonders wichtig. Augenärzte raten, ab dem 40. Lebensjahr die Augen durch eine Untersuchung des Sehnervenkopfes und Augendruckmessung regelmäßig kontrollieren zu lassen. Ein zu hoher Augendruck entsteht, wenn das Augenwasser nicht richtig abfließen kann, und somit der Sehnerv zunehmend geschädigt wird. Um den Druck zu senken und gleichzeitig die Durchblutung des Sehnervs zu fördern, kommen spezielle Augentropfen zum Einsatz. Viele Präparate enthalten Konservierungsstoffe, die häufig zu trockenen Augen führen. Ist dies der Fall können Betroffene auf nicht konservierte Tropfen ausweichen. Bei visuellen Defiziten sind zudem spezielle Rehabilitationsmaßnahmen zielführend – das gilt natürlich auch für andere Augenerkrankungen, die das Sehvermögen einschränken.

Neue Operationsmethode senkt Druck

Bleibt die Therapie mit Augentropfen erfolglos, kann ein sogenannter Mikrostent helfen. Dieses winzige aus Kunststoff oder Titan bestehende Röhrchen wird minimal-invasiv über einen sehr kleinen Schnitt am Hornhautrand implantiert und im Kammerwinkel derart verankert, dass das Kammerwasser ungehindert abfließen kann. Der Augeninnendruck wird so dauerhaft gesenkt, wie eine im Jahr 2015 veröffentlichte Studie des Münchner Ophthalmologen Tobias Neuhann belegt. So konnte bei den 43 untersuchten Patienten auch drei Jahre nach der Implantation eine durchschnittliche Drucksenkung von präoperativ 24 auf 14,2 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) erreicht werden – perfekte Werte, gelten doch zehn bis 20 mmHg als ideal.

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