Telefone für Hör und Sehbehinderte

Anschluss unter dieser Nummer

Von Daniel Dreyer · 2017

„Wähle 3-3-3 auf dem Telefon, wähle 3-3-3 und du hast mich schon...“ Wäre das nicht schön, so einfach telefonieren zu können? Der Otto Normaltelefonierer scheitert zuweilen schon an unübersichtlichen Bedienfunktionen eines Smartphones. Hör- und Sehbehinderte erleben beim Telefonieren schnell den Super-Gau.

Eine Frau und ein Mann kommunizieren über ein Dosentelefon. Barrierefreie Telefone funktionieren anders.
Moderne Telefone überwinden ganz andere Grenzen als das „Dosentelefon“.

Wie wichtig das Telefon als Kommunikationsmittel ist, zeigen aktuelle Statistiken. 2017 telefonierten die Deutschen täglich fast elf Millionen Stunden per Mobiltelefon oder Festnetz. Dabei prophezeien Kommunikationsprofis dem Telefon längst das Aus. Doch insbesondere die Generation der über 60-Jährigen, bei der Seh- und Hörbehinderungen stark zunehmen, greift konstant zum Hörer. Für diese Zielgruppe bieten Hersteller geeignete Telefone. 

Telefone für Hör und Sehbehinderte

Vor der Entscheidung für unterstützende Telefontechnik sind einige Fragen zu klären. Um welche Defizite geht es konkret? Wie hoch ist der Grad der Beeinträchtigung? Wird die Technik zusätzlich oder ohne Hörgerät genutzt? 

SMS und WhatsApp-Nachrichten über Festnetz senden.

Rufton und Hörerlautstärke regeln zu können und eine Freisprechfunktion sind für Menschen mit Hörminderungen hilfreich. So finden Telefonverstärker Verwendung bei geringen bis hochgradigen Hörproblemen. Sie nehmen am Audio-Ausgang des Telefons das Signal ab und verstärken es. Sogenannte Telefonschlingen lassen sich wie Telefonverstärker anschließen und wandeln die Geräusche in elektromagnetische Impulse um, die direkt an das Hörgerät weitergeleitet werden. Allerdings ist nicht jedes Hörgerät dafür geeignet. 

Von „Wie geht es dir?“ bis „Hilfe!“

Spezielle Telefone für Menschen mit Sehbeeinträchtigung verfügen über bedienfreundliche Elemente. Dazu gehören Großtasten und eine Notruftaste für den Ernstfall. Nützlich sind auch akustische und optische Anrufsignalisierung sowie ein großes beleuchtetes Display. Sprachassistenten, die mit dem Computer oder Mobiltelefon zusammen arbeiten, gehen noch einen Schritt weiter. Sie reagieren auf gesprochene Befehle wie „Rufe Werner an“, suchen die Kontaktdaten aus dem Adressbuch und führen den Anruf aus. Reden müssen wir allerdings immer noch selbst.

Auf immer mehr Festnetztelefonen werden Funktionen vom Mobiltelefon übernommen, die sich im Alltag für Seh- und Hörbeeinträchtigte als nützlich erwiesen haben. So können SMS oder WhatsApp-Nachrichten an die Lieben über das Festnetz gesendet werden. Auch sind möglichst lange Akku-Laufzeiten und Gesprächszeiten komfortabel. Die Telefon-Tasten sollten über einen deutlichen Druckpunkt verfügen, der das Wählen erleichtert. Hilfreich ist auch eine gut sichtbare Zeitanzeige, damit man beim ungetrübten Telefongenuss die Zeit nicht vergisst.

Wussten Sie schon, dass …

… es in rund einem Drittel aller Telefonate um Verabredungen geht? 

… Erfinder Philipp Reiss seinen Zuhörern am 26. Oktober 1861 das erste Telefon mit dem historischen Satz „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat!“ demonstrierte?

… das erste mobile Telefon fürs Auto alles andere als handlich war? Das Hauptgerät musste im Kofferraum untergebracht werden und wog 16 Kilo. 

… die bundesweit einheitliche Notrufnummer der Polizei – die 110 – erst im Jahr 1973 eingeführt wurde? Vorher musste man die verschiedenen Telefonnummern der örtlichen Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes kennen, um im Notfall Hilfe herbeirufen zu können.

Quelle: Telekom, 2011

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